Kein Platz für Rassismus im Heidelberger Rathaus II

Antirassismus Netzwerk Heidelberg: Offener Brief voN August 2022

Was ist passiert?

 

In der Folge “#04 Liebe geht durch den Magen” des Podcasts “Let’s talk, Eckart – bei Mirko am Mikro”, hat der amtierende Oberbürgermeisters Eckert Würzner in Minute 3:54 das N-Wort gesagt. Im Anschluss sagte er: “Jetzt hab ichs falsch gesagt, Nein! Also Schaumküsse, Schaumküsse heißt es natürlich heutzutage.” Dies ist eine rassistische Beleidigung als Witz und Fauxpas getarnt. Als Netzwerk, das die Perspektiven von betroffenen Menschen in Heidelberg ins Zentrum stellt, positioniert sich das Antirassismus Netzwerk entschlossen, gegen die rassistische Aussage des amtierenden Oberbürgermeisters Prof. Dr. Eckart Würzner.

Statement

 

Hier wird Rassismus reproduziert und gesellschaftliche Prozesse, die auf ein besseres Miteinander hinarbeiten, belächelt. Wir verweisen dabei auf den eigenen Beschluss der Stadt Heidelberg (0193/2020/IV) zur Ächtung des N-Wortes. In dieser “jegliche Form von rassistischem Sprachgebrauch zu ächten und zu vermeiden” ist, sowie die UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft konsequent umzusetzen gilt.

Wir unterstellen daher Eckert Würzner im vollen Klaren über die beleidigende Natur dieser Sprache zu sein und fordern Verantwortlichkeit! Rassistische Beleidigungen sind kein Grund zur Belustigung! Dieser Vorfall zeigt erneut, dass Rassismus nicht nur aus einem Ort des Hasses kommt, sondern für viele auch aus einem Raum der Unterhaltung, mit Freude an der Beleidigung und Ermächtigung über Betroffene.

 

Das Antirassismus Netzwerk Heidelberg fordert daher umgehend Verantwortlichkeit, Entschuldigung und einen selbstkritischen Prozess!

Rückblick

 

Bereits im Juli 2021, haben wir öffentlich Stellung zu der rassistischen Aussage von Bürgermeister Wolfgang Erichson bezogen. Bis heute ohne Eingeständnis! Wir fordern daher eine konstruktive Fehlerkultur, die anerkennt, auf welchem Boden, mit welchem Denken und für welche Menschen sie ihre Alltäglichkeit praktiziert. Betroffene von Rassismus sind seit jeher Teil der Geschichte und Gegenwart dieser Stadt. Damit das so bleibt, muss die Stadt Heidelberg echte Konsequenzen aus diesem Vorfall ziehen und die Gemeinschaften, die sie angreift, in ihre Prozesse einbeziehen.

Wir bleiben dabei:

kein Platz für Rassismus

im Heidelberger Rathaus!