Am 9. Juni 2024 für wirksame Antirassismus-Politik in Heidelberg stimmen!

Wahlprüfsteine zur Gemeinderatswahl in Heidelberg

Am Sonntag, 9. Juni sind alle Heidelberger*innen dazu aufgerufen, einen neuen Gemeinderat zu wählen. Der Gemeinderat ist das zentrale Gremium für politische Entscheidungen in Heidelberg und beeinflusst das öffentliche Leben in Bereichen wie Umwelt, Kultur, Wirtschaft, Soziales, Stadtplanung und Bauen. Er entscheidet über Großprojekte, Verkehrsplanungen und Bildungsmaßnahmen und kontrolliert die Verwaltung der Stadt. Das Antirassismus-Netzwerk Heidelberg hat allen kandidierenden Parteien und Wahlbündnissen Wahlprüfsteine mit Fragen zu wichtigen antirassistischen Themen auf lokaler Ebene zugesandt. Von den 15 angefragten Parteien und Bündnissen haben neun geantwortet: CDU, Die Linke, Die Partei, FDP, GAL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, HIB, SPD und Volt.

Hier sind unsere Fragen und ihre Antworten.

1. Kommunale Verwaltung 

Die Stadt Heidelberg ist Unterzeichnerin des ECCAR 10-Punkte-Aktionsplans. Somit ist Heidelberg nicht nur der europäischen Städtekoalition gegen Rassismus beigetreten, sondern hat sich selbst den Auftrag gegeben die Zielsetzungen des Aktionsplans in die  Strategien und Programme der kommunalen Verwaltung zu integrieren und die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen für eine gelingende Umsetzung des Aktionsplans  gegen Rassismus bereitzustellen. Auf diese Weise nimmt die Stadt Heidelberg eine vorreitende Rolle hinsichtlich einer administrativ gestärkten und verbindlichen kommunalen Politik gegen Rassismus ein. 

Die Punkte 5 und 6 des ECCAR 10-Punkte-Aktionsplans vereinbaren die aktive Hinwirkung der Stadt als Förderin gleicher Chancen, als rassismuskritische Arbeitgeberin und Dienstleisterin für alle Bürger*innen Heidelbergs. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, braucht es konkrete Maßnahmen und eine grundständige Sensibilisierung für das Thema. 

Setzen Sie sich aktiv für fachbereichsübergreifende Sensibilisierungsmaßnahmen in Form von wiederkehrenden diskriminierungssensiblen Weiterbildungsangeboten für  Mitarbeiter*innen der Verwaltung ein? 

CDU

Wir begrüßen die Verpflichtung der Stadt Heidelberg zur Umsetzung des ECCAR 10- Punkte-Aktionsplans und schätzen die Rolle der Stadt als Vorreiterin im Kampf gegen  Rassismus. Es ist von großer Bedeutung, dass die Stadt Heidelberg ihre Zielsetzungen  konsequent verfolgt und als Vorbild für andere Kommunen agiert. Ja, wir setzen uns aktiv für  fachbereichsübergreifende Sensibilisierungsmaßnahmen ein. Hierzu gehören insbesondere  regelmäßige diskriminierungssensible Weiterbildungsangebote für alle Mitarbeite der  Verwaltung. Solche Maßnahmen sind essenziell, um ein tiefgehendes Verständnis und  Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen von Diskriminierung und Rassismus zu  schaffen und nachhaltige Veränderungen in der Arbeitskultur zu bewirken. Die Effektivität  dieser Maßnahmen sollte regelmäßig evaluiert werden.

Die LINKE

 Ja, auf jeden Fall. Dabei müssen die Sensibilsierungsmaßnahmen im  Querschnitt und ämterübergreifend erfolgen. Das Erkennen als auch die  Handlungskompetenz bei – auch eigener – Diskriminierung müssen nachhaltig geschult  werden. Nicht ausschließlich, aber besonders Amtsleitungen und Führungskräfte müssen  fortgebildet und beraten werden. Passend hierzu hat sich unsere Fraktion der Kampagne “N Wort ächten” angeschlossen und dies für die Stadt Heidelberg inklusive Verwaltung und  Gemeinderat beantragt. 

Die Partei

Ja. Angefangen damit, dass Eckard Würzner verboten wird, in Podcasts  aufzutreten.

FDP

Ja, als freie Demokraten setzen wir uns für fachbereichsübergreifende  Sensibilisierungsmaßnahmen in Form von wiederkehrenden diskriminierungssensiblen  Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiterinnen der Verwaltung ein.

GAL

Ja. Fünf Tage bezahlte Weiterbildung im Jahr sollten jede:r Mitarbeiter:in zu diesem  Thema in Anspruch nehmen können. Der Personalrat ist einzubeziehen. Wir lernen von Best  Practices anderer Städte im ECCAR-Netzwerk. 

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 Ja, wir haben bereits im Haushalt verankert, dass die  Mitarbeiter*innen des Kommunalen Ordnungsdiensts regelmäßig Schulungen im Bereich  Antidiskriminierung und Antirassismus (sowie Gewaltprävention im Geschlechterverhältnis)  besuchen sollen. Wir setzen uns dafür ein, dass auch für alle anderen Mitarbeiter*innen der  Stadtverwaltung, insbesondere Mitarbeitende im direkten Kundenkontakt, Lernräume  geschaffen werden, um sich mit Diskriminierung auseinander zu setzen. Insbesondere wollen wir uns dafür stark machen, dass Diversitätskompetenz stärker als  bisher in den Ausbildungsgängen und dem Leitbild für Führungskräfte der Stadtverwaltung  verankert wird.

HIB

Als Heidelberg in Bewegung setzen wir uns aktiv für fachbereichsübergreifende  Sensibilisierungsmaßnahmen ein. Das beinhaltet regelmäßige diskriminierungssensible  Weiterbildungen für alle Mitarbeiter der Verwaltung. Dabei legen wir besonderen Wert auf  Intersektionalität, um die Bedürfnisse mehrfach marginalisierter Personen umfassend zu berücksichtigen. Unser Ziel ist es, die Stadtverwaltung Heidelberg zu eine  rassismuskritischen Arbeitgeber und Dienstleister zu machen, die gleiche Chancen fördert  und aktiv gegen Diskriminierung vorgeht. 

SPD

Ja. Wir möchten antirassistische Bildungsarbeit und rassismuskritische  Weiterbildungen auf allen Ebenen einrichten. Sie sollen für die Verwaltung, Polizei, aber  auch für die Zivilgesellschaft angeboten werden. 

Volt

Ja, das unterstützen wir zu 100%. Mitarbeiter*innen der Verwaltung sollten regelmäßig  die Möglichkeit haben, sich in diesem Bereich weiterzubilden. An dieser Stelle ist auch die  Antirassismus-Trainer*in-Fortbildung (ein Projekt der Bildungsstelle Plurales Heidelberg  getragen von Mosaik Deutschland e.V.) zu erwähnen

Heidelberg ist eine Stadt, in der Vielfalt gelebt wird. Sie ist geprägt von unterschiedlichen Sprachen, Religionen, Migrationsgeschichten und kulturellen Bezügen der Menschen, die hier leben. Der Lagebericht „Rassismus in Deutschland“, welcher 2023 von der Antirassismusbeauftragten des Bundes vorgelegt wurde, legt nahe, dass mitunter Repräsentationslücken in kommunalen Verwaltungen ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen. Demnach bleibt die Realität gesellschaftlicher Vielfalt in Sprache, Religion und kulturellen Bezügen in kommunalen Verwaltungen oft noch unterrepräsentiert. Aus Fragen der Repräsentanz unserer gesellschaftlichen Diversität, sowie dem Bedarf an interkulturellen Kompetenzen, ist es positiv, wenn kommunale Verwaltungen unsere Bevölkerungsvielfalt widerspiegeln. Dies ist nicht zuletzt für einen respektvollen und diskriminierungskritischen Umgang mit einer pluralen und postmigrantischen Stadtbevölkerung von Bedeutung. 

Welche Maßnahmen empfehlen Sie, um inklusivere Strukturen zu schaffen und Lücken zu schließen, sodass sich der Anteil von Beschäftigten mit Migrationsgeschichte in den unterschiedlichen Ebenen und Bereichen des öffentlichen Dienstes erhöhen lässt? 

CDU

Wir empfehlen Netzwerkbildung und Kooperationen: Vernetzung mit lokalen Akteuren:  Förderung der Zusammenarbeit zwischen postmigrantischen Selbstorganisationen und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren, Unternehmen und Bildungseinrichtungen, um  Synergien zu schaffen und gemeinsame Projekte zu entwickeln. Kooperationsplattformen:  Schaffung von Plattformen und Netzwerken, die den Austausch und die Zusammenarbeit  zwischen verschiedenen Organisationen erleichtern.

Die LINKE

Hier gibt es ganz viele unterschiedliche Maßnahmen unterschiedlichen  Umfangs, die anvisiert werden können. Es beginnt bei der gezielten Rekrutierung und z.B.  der Arbeit mit Ermutigungsklauseln. Mentoring-Programme erweisen sich auch als wirksame  Instrumente, um unterrepräsentierte Gruppen zu erreichen. Auch anonymisierte  Bewerbungen wären hier wichtig. Aber besonders muss an der Kultur der Verwaltung  gearbeitet werden mithilfe von Sensibilisierungsmaßnahmen und der Stärkung der  Interkulturellen Kompetenz. Wir fänden auch eine Ansprechperson für Personen, die  Diskriminierung erleben, wichtig. Doch um all dies wirksam angehen zu können, muss sich  die Verwaltung in einem andauernden Evaluationsprozess befinden. Durch Umfragen und  Befragungen von Mitarbeiter*innen mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrung soll  ermittelt werden, wo welche Leer- und Schwachstellen gegeben sind. Wäre dies landes- und  bundesrechtlich möglich, fänden wir auch eine weiche Quote wie in Berlin eine wichtige  Maßnahme.

Die Partei

Wir schlagen einen breiten Maßnahmenkatalog zur Diskriminierung weißer  Männer vor. Strukturelle Diskriminierung und eine Fluktuation dieser Männer aus der  Verwaltung werden zusammen gut arbeiten können.

FDP

Ja, als freie Demokraten setzen wir uns für fachbereichsübergreifende  Sensibilisierungsmaßnahmen in Form von wiederkehrenden diskriminierungssensiblen  Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiterinnen der Verwaltung ein. Wir setzen auf eine  Einbindung der Betroffenen (Menschen und Organisationen mit Migrationsgeschichte) in die  Prozesse.

GAL

diskriminierungsfreie und anonymisierte Bewerbungsverfahren, bevorzugte Einstellung  von Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Repräsentation ist wichtig…Stadtverwaltungen müssen die  Vielfalt unserer Gesellschaft abbilden. Wir unterstützen den Ansatz des Amtes für  Chancengleichheit sehr, sich Expertise aus Migrant*innenselbstorganisationen direkt in die  Verwaltung zu holen, und so wertvolle Vernetzungs- und Unterstützungsarbeit leisten zu  können sowie die Diversität in der Verwaltung selbst zu erhöhen. 

Der Prozess, mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in den Gemeinderat zu holen wurde  mittels des Akademieprogramms mit dem Landesverband der kommunalen  Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA) bereits gestartet; dieses ging auch auf  die Initiative von Bündnis 90/DieBÜNDNIS 90/DIE GRÜNENn zurück. 

Dies gilt es nun insbesondere auf die Gewinnung von Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung  auszuweiten. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir deutlich stärker die Potentiale  und Qualifikationen von Migrant*innen und Geflüchteten nutzen. Viele Kommunen haben hier  bereits gute Erfahrungen gesammelt, wie man durch einen stärkeren Fokus auf  Kompetenzen sowie eine gezielte Ansprache die Stadtverwaltung auch für Menschen mit  Migrationsgeschichte zu einer attraktiven Arbeitgeberin machen kann. Daneben haben viele  Städte begonnen, vergleichbar dem Bericht zur Gleichstellung von Frauen und Männern in  der Stadtverwaltung ein Monitoring mit Blick auf die Aufstiegschancen von Menschen mit  Einwanderungsgeschichte in der Stadtverwaltung zu entwickeln und  

Empowermentprogramme für Nachwuchsführungskräfte mit Einwanderungsgeschichte  aufzulegen. Die Stadtverwaltung muss ein Ort sein, wo alle Menschen ihre Potentiale voll  einbringen können.

HIB

Bei Heidelberg in Bewegung setzen wir die “High Five”-Strategie um, um eine  vielfältigere Verwaltung zu schaffen: Diversity-Management, Interkulturelle Kommunikation,  Partizipation und Mitbestimmung, Karriereentwicklung und Aufstiegsmöglichkeiten,  Monitoring und Evaluation. Unser Ziel: Eine Stadt der Vielfalt und des Respekts, in der jeder  gleiche Chancen hat. 

SPD

Interkulturelle Kompetenzen und Perspektiven sind für die Stadtgesellschaft unbedingt  notwendig. Daher möchten wir z.B. an den Heidelberger Schulen für eine Ausbildung bei der  Stadt werben. Daneben möchten wir das Mentoringprogramm des Migrationsbeirats  ausweiten, um Teilhabe in allen Bereichen zu fördern.

Volt

Flexible Arbeitszeit-Modelle, um verschiedene Lebensentwürfe auch realisieren zu  können, die Lockerung von Bedingungen für die Anerkennung ausländischer  Berufsabschlüsse, Quereinstiege in Verbindung mit Umschulungen und Kursangeboten in  deutscher Fachsprache ermöglichen, alle Mitarbeiter*innen in öffentlichen Verwaltungen  sollten mindestens auf ein B2-Niveau in Englisch trainiert werden, um sich mit Kolleginnen  und Kollegen, die ggf. noch Deutsch lernen, austauschen zu können.

2. Sichere Orte für Menschen mit Rassismuserfahrungen und Community-Arbeit in Heidelberg

Rassismuskritische Initiativen und Bündnisse, sowie Vereine in der Tradition von Migrant*innenselbstorganisationen leisten wichtige Arbeit gegen Rassismus. Damit sind sie ein wichtiger Ankerpunkt für eine pluralistische und demokratische Partizipation, sowie gleichberechtigte Teilhabe in unserer Stadt. Darüber hinaus fördern sie Strategien zur Selbstermächtigung und eines selbstbestimmten Vertretens demokratischer Anliegen. Folglich gestalten sie unsere Gesellschaft aktiv mit und vermögen zusätzlich Lücken zu schließen, wo Kommunen zum Teil noch nicht ausreichend hinschauen. Viele dieser Bündnisse verfügen über vergleichsweise wenig Ressourcen und Strukturen, wie z.B. hauptamtliche Arbeitskräfte, Vereinshäuser und Gelder für Projekte. Oftmals wird die Arbeit durch ehrenamtlich Engagierte getragen.

Wie unterstützen und fördern Sie den Aus- und Aufbau von postmigrantischen Selbstorganisationen und deren empowermentorientierte Community-Arbeit?

CDU

Vernetzung mit lokalen Akteuren: Förderung der Zusammenarbeit zwischen  postmigrantischen Selbstorganisationen und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren,  Unternehmen und Bildungseinrichtungen, um Synergien zu schaffen und gemeinsame  Projekte zu entwickeln. Kooperationsplattformen: Schaffung von Plattformen und  Netzwerken, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen erleichtern.

Die LINKE

Viele unterschiedliche Faktoren spielen hier eine Rolle. Die Stadt steht in der  Pflicht (post-)migrantische Selbstorganisation mit finanziellen Mitteln und Räumen zu  unterstützen. Die Stadt sollte die Community außerdem beim Netzwerken und Verbinden  unterstützen. Vor dem Hintergrund freuen wir uns sehr über die Einrichtung des Runden  Tischs und sehen auch die wichtige Rolle, die das Interkulturelle Zentrum spielt. Die Stadt  soll den Orgas unterstützend zur Seite stehen. Wir werden uns auch weiterhin dafür  einsetzen, dass diese wichtigen Kulturangeboten des interkulturellen Austauschs ihren  festen Platz im Haushalt der Stadt haben. Wichtig ist hier auch zunächst, dass Personen mit  Migrationsgeschichte in politische Prozesse von Anfang an miteinbezogen werden. Deshalb  haben wir auch erfolgreich beantragt, dass Heidelberg Teil des Bündnisses “Unsere Städte,  unsere Stimmen” wird und so für das Wahlrecht von EU-Ausländer*innen einsteht.

Die Partei

Ja. Wir sehen an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Heidelberg  auch einige Stellen (alle) die als hauptamtliche Positionen für Selbstorganisationen genutzt  werden können. #empowermentorientierteverwaltungsübernahme

FDP

Wir Freie Demokraten wollen eine Integrationspolitik, die Vielfalt begrüßt und daher  Einwanderinnen und Einwanderer einlädt, Teil unserer Gesellschaft zu werden, ihnen aber  auch eine eigene Integrationsleistung abverlangt. Daher begrüßen wir postmigrantische  Selbstorganisationen und deren empowermentorientierte Community-Arbeit.

GAL

Braver Spaces anbieten. Vernetzung und Workshops zu Finanzen und Vereinen,  finanzielle Unterstützung konkreter Projekte und dauerhafter Angebote. Räume für Treffen,  Austausch, Organisieren sind für alle Aktiven in der Stadt wichtig. Davon gibt es viel zu  wenig.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Uns ist wichtig, dem Wunsch der Selbstorganisationen zu  entsprechen, dass sie nicht politisch “gekapert” werden möchten. Als BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN haben wir in den letzten Jahren im Gemeinderat wichtige Initiativen angestoßen,  um die Perspektiven von postmigrantischen und antirassistischen Organisationen in der  Stadt zu stärken und sichtbar zu machen. Mit den letzten Haushaltsverhandlungen haben wir  die Einrichtung des Runden Tischs gegen Rassismus auf den Weg gebracht. Den neu  eingerichteten Runden Tisch haben wir in diesem Jahr ebenfalls gleich mit neuen  Finanzmitteln versehen. Wir beteiligen uns bei Formaten in diesem Kontext, begleiten und  unterstützen die Arbeit des Migrationsbeirats und haben es durchgesetzt, dass der  Migrationsbeirat als zweiter Beirat in Baden-Württemberg jetzt Antragsrecht hat. Wir wollen  uns dafür einsetzen, dass das Thema der Stärkung postmigrantischer Vereine und Initiativen  dann auch auf die Agenda des Runden Tisches und des Migrationsbeirats kommt und  diskutiert wird, wie die Stadt – durch die Zurverfügungstellung von Räumen, durch den  vereinfachten Zugang zu bestehenden Fördermitteln oder durch Kooperationen mit Kultur und Bildungseinrichtungen unterstützen kann.

HIB

Wir unterstützen postmigrantische Selbstorganisationen durch: Finanzielle Förderung,  Erleichterung des Ressourcenzugangs, Kapazitätsaufbau durch Schulungen,  Netzwerkaufbau, Anerkennung und Sichtbarkeit

SPD

Wir unterstützen die Arbeit postmigrantischer Initiativen und Organisationen. Hierfür  möchten wir die Grundlage schaffen. Konsumfreie Begegnungsräume, Vernetzungs möglichkeiten und Unterstützung mit finanziellen Mitteln sind notwendig, um die Vielfalt  unserer Gesellschaft auch in der Vereinsstruktur Heidelbergs widerzuspiegeln.

Volt

100 %ig geförderte Beratungen für die Organisation des Vereins in den Bereichen  Rechtsgrundlagen, Buchhaltung, ggf. Dokumentation der erbrachten Leistungen, Social  Media und PR, interne Kommunikation und Führungskräftetrainings (Teilnahme natürlich  freiwillig), Bereitstellung finanzieller Mittel für die Durchführung von Projekten, Bereitstellung  temporär und/oder dauerhaft nutzbarer Räumlichkeiten.

3. Kommunale Förderung von bestehenden Bündnissen und Formaten

Im neunten Punkt des ECCAR 10-Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus wird sich der Förderung kultureller Vielfalt angenommen. In Heidelberg gibt es gewachsene rassismuskritische Veranstaltungen und Formate zur Repräsentation von Menschen unterschiedlicher Migrationsbiografien, welche in den letzten Jahren eine gewisse Strahlkraft entwickelt haben. Das Afrofestival, die Jüdisch-Muslimischen Kulturtage, der Black History Month oder die Gedenkveranstaltungen zu Hanau und Halle sind Beispiele hierfür.  

Setzen Sie sich für eine strukturelle Förderung und den institutionellen Ausbau von (Kultur)Formaten ein, welche ein multiperspektivisches Empowerment verschiedener Gruppen in Heidelberg fördern?

CDU

Wir setzen uns für den Erhalt von kulturellen Formaten wie dem Afrofestival, den  Jüdisch-Muslimischen Kulturtagen und anderen wichtigen Veranstaltungen in Heidelberg ein.  Die bestehenden Angebote sollten sich jeweils ergänzen. Viele der Initiativen sind essenziell  für gesellschaftlichen Frieden. Wir befürworten die Bereitstellung von Ressourcen und  Veranstaltungsorten sowie die Unterstützung durch Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung, um  die kulturelle Vielfalt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Heidelberg zu stärken.

Die LINKE

Ja. Die Förderung und Unterstützung der tollen in Heidelberg existierenden  (Kultur)Formate haben wir zahlreich beantragt und immerzu unterstützt.

Die Partei

Ja. Solange eine Veranstaltung etwas Sekt, Bier und Häppchen zur Verfügung  stellt wird immer ein*e Vertreter*in der PARTEI dafür sein. Wir werden dann auch ganz  bestimmt immer da sein.

FDP

Wir Freie Demokraten fördern und unterstützen Formate, welche ein  multiperspektivisches Empowerment verschiedener Gruppen in Heidelberg fördern. Wir  setzen uns dafür ein, dass die Repräsentation von Menschen unterschiedlicher  Migrationsbiografien weiterhin erfolgt und unterstützen rassismuskritische Initiativen und  Veranstaltungen.

GAL

Auch in der Kultur treten wir für die Selbstermächtigung der beteiligten Gruppen ein.  Daher stehen wir der Institutionalisierung von Formaten eher kritisch gegenüber. Auch hier  gucken wir nach guten Praktiken im ECCAR Städteverbund.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 Wir sind der Überzeugung, dass kulturelle Veranstaltungen und  Formate, die unterschiedliche Migrationsbiografien und Perspektiven repräsentieren, ein  unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen und diversen Stadtlebens sind. Gerade in den  letzten Jahren sind mit Projekten wie dem Afro Festival, dem Black History Month, der Arbeit  des Melting Pot Collective, Ore Arts und vielen mehr neue und innovative Formate  entstanden. Daher werden wir uns auch künftig dafür einsetzen, dass diese Projekte die  notwendige finanzielle und institutionelle Unterstützung erhalten, um ihre wertvolle Arbeit  fortzuführen. Gleichzeitig wollen wir dafür stark machen, mehr Schnittstellen zwischen  diesen jungen Initiativen und etablierten Kultureinrichtungen zu schaffen, um ihre Arbeit in  Heidelberg sichtbarer zu machen. 

HIB

Als Heidelberg in Bewegung setzen wir uns entschieden für die strukturelle Förderung  von (Kultur)formaten ein, die verschiedene Gruppen empowern. Ein eigener Fördertopf für  interkulturelle Themen soll allen Kulturhäusern zugänglich sein und rassismuskritische Arbeit  sowie interkulturelle Veranstaltungen ermöglichen. Es ist unerlässlich finanzielle Ressourcen  bereitzustellen, um eine vielfältige und inklusive Kulturlandschaft zu fördern.

SPD

Wir unterstützen alle Menschen, Organisationen und Gruppen, die Heidelberg als  Stadt für alle sehen und Menschen empowern, teilzuhaben. Die jüdisch-muslimischen  Kulturtage sind ein Leuchtturm der multiperspektivischen Kulturangebote und wir stehen zu  ihrer Förderung.

Volt

Prinzipiell befürwortet Volt Heidelberg eine strukturelle Förderung und den  institutionellen Ausbau der genannten Kulturformate. Sämtliche Veranstaltungsformate  sollten als Bedingung für eine kontinuierliche Förderung jährlich einen Katalog klassischer  Förderbedingungen erfüllen (jährlicher Forecast, Monitoring, Evaluation, normative  Vereinbarkeit, Qualifikation der Mitarbeiter*innen, Dokumentation der Leistungserbringung).  Zudem will Volt Heidelberg das Kulturprogramm deutlich inklusiver und diverser gestalten,  sodass auch junge Menschen aus verschiedensten Kulturen sich stärker angesprochen  fühlen. 

4. Ausweitung der Kommunalen Förderung von rassismuskritischen Bildungsangeboten

Der achte Punkt des ECCAR 10-Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus widmet sich der Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung durch Bildung und Erziehung. In Heidelberg gibt es einige engagierte Akteure und Bildungsträger, welche rassismuskritische Bildungsangebote und somit praktische Werkzeuge für eine positiv gelebte Diversität in unserer Stadt anbieten. Dies fördert nicht zuletzt ein respektvolles Zusammenleben in Vielfalt in Heidelberg. Außerdem verdeutlicht der steigende Zulauf von Angeboten wie etwa bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus, dass sich viele Heidelberger*innen mit dem Thema Rassismus beschäftigen und dazulernen wollen. Die hohe Nachfrage an rassismuskritischen Bildungsangeboten kann durch die Bildungsträger kaum mehr ausreichend bedient werden.

Setzen Sie sich für eine Ausweitung der institutionellen Förderung für zivilgesellschaftliche Träger ein, die sich durch politische Bildungsarbeit für ein friedliches Miteinander in unserer Stadtgesellschaft einsetzen?

CDU

Ja, wir unterstützen die Ausweitung der institutionellen Förderung für  zivilgesellschaftliche Träger, die sich durch politische Bildungsarbeit für ein friedliches  Miteinander in Heidelberg einsetzen.

Die LINKE

Ja. Auch dies haben wir entweder beantragt oder immerzu unterstützt. Erst vor  kurzem haben wir ein Budget für Mosaik Deutschland e.V. beantragt, damit sie den Bedarf  an Beratungs- und Bildungsangeboten eher decken können

Die Partei

Ja. Wir stehen für ein friedliches, Friede-Freude-Eierkuchen-Heidelberg.

FDP

Wir begrüßen das Engagement zivilgesellschaftlicher Träger, die sich durch politische  Bildungsarbeit für ein friedliches Miteinander in unserer Stadtgesellschaft einsetzen und  unterstützen diese. Wir wollen eine Integrationspolitik, die Vielfalt begrüßt und daher  Einwanderinnen einlädt, Teil unserer Gesellschaft zu werden. Dafür ist eine offene  Gesellschaft und ein friedliches Miteinander essenziell und wir sind uns der Bedeutung  politischer Bildungsarbeit bewusst. Wir sehen Sportangebote als Integrationsbeschleuniger  und unterstützen Vereine bei der Integration durch Fortbildungsmaßnahmen und einen  hauptamtlichen Ansprechpartner

GAL

Es gilt, in allen Bereichen diskriminierungsfreie Lern- und Lebensräume in der Stadt zu  etablieren. Das ist einer unserer Schwerpunkte in der Kommunalpolitik. Im  zivilgesellschaftlichen Engagement liegt der Kern antirassistischer Bildungsangebote und  Aktivitäten, diese brauchen ein verlässliches Fundament.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Heidelberg verfügt über eine einzigartige Landschaft von  Bildungsträgern im Themenfeld, daneben aber auch eine Vielzahl ehrenamtlich tätiger  Vereine und Initiativen. Wir setzen uns dafür ein, dass es für die unterschiedlichen Initiativen  und Projekte die Unterstützung gibt, die sie brauchen, um ihre wichtige Arbeit zu leisten – dies kann von der unbürokratischen Kleinförderung einer ehrenamtlich organisierten  Veranstaltung im Rahmen der Wochen gegen Rassismus hin zur Strukturförderung großer  Bildungsträger im Kontext Jugend und Schule reichen. Den Aufbau von Projekten wie die  “Bildungsstelle Plurales Heidelberg” von Mosaik Deutschland oder die Jüdisch-Muslimischen  Kulturtage haben wir in den letzten Jahren stark unterstützt und Einrichtungen wie dem  Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma oder die Muslimische  Akademie in ihren Erweiterungsplänen begleitet. Eine Wissenschaftsstadt zu sein heißt für  uns auch, Forschungs- und Bildungsarbeit im Kontext von Rassismus zu fördern.

HIB

Als Heidelberg in Bewegung setzen wir uns entschieden für eine Ausweitung der  finanziellen Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Organisationen ein, die  rassismuskritische Bildungsangebote anbieten. Diese Angebote sind unerlässlich für ein  respektvolles und vielfältiges Miteinander in unserer Stadt. Wir sehen einen wachsenden  Bedarf an solchen Bildungsinitiativen und möchten sicherstellen, dass sie angemessen  gefördert werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

SPD

Antirassismusarbeit ist essentiell für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft.  Dies werden wir weiter fördern und wo es geht, ausbauen.

Volt

Prinzipiell befürwortet Volt Heidelberg eine strukturelle Förderung und den  institutionellen Ausbau der genannten Bildungsangebote. Sämtliche Veranstaltungsformate  sollten als Bedingung für eine kontinuierliche Förderung jährlich einen Katalog klassischer Förderbedingungen erfüllen (jährlicher Forecast, Monitoring, Evaluation, normative  Vereinbarkeiten, Qualifikation der Mitarbeiter*innen, Dokumentation der Leistungserbringung  etc.)

Setzen Sie sich für einen flächendeckenden und nachhaltigen Ausbau von verbindlichen rassismuskritischen Bildungsangeboten in Schulen, Behörden und anderen Institutionen ein?  Wie möchten Sie sich einsetzen? 

CDU

Ja, wir finden dies gut. Wir unterstützen den Ausbau von rassismuskritischen  Bildungsangeboten in Schulen, Behörden und anderen Institutionen. Hier ist uns jedoch die  Ergänzung um Aufklärung zu allen Formen des Antisemitismus sehr wichtig.

Die LINKE

Auf jeden Fall. Hierfür ist in Heidelberg bereits unglaublich viel Expertise bei den  engagierten Kooperationspartner*innen und Multiplikator*innen gegeben. Diese wollen wir  bei der Ausweitung ihrer Angebote unterstützen, denn der Bedarf kann momentan wie  erwähnt nicht mal ansatzweise gedeckt werden. Wir freuen uns über die Ausbildung von  Antira-Trainer*innen, welche mit einer riesigen Nachfrage konfrontiert waren, und hoffen, den  Kreis der Trainer*innen erweitern zu können.

Die Partei

Ja. Da die PARTEI Heidelberg (noch) eine Versammlung weißer Menschen ist,  überlässt sie die Konzeption lieber den rassismuskritischen Verbänden selbst.

FDP

Wir setzen uns für eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Ausländeramt,  städtischen Behörden, der Universität, der IHK und Heidelberger Betrieben ein, um die  langsamen Bewilligungen zu beschleunigen, die sowohl Betroffene als auch Hochschulen,  Betriebe und die Stadtwirtschaft belasten. Zudem fördern wir Schulen, besonders  Berufsschulen, bei der Integration von Geflüchteten und Einwanderern durch zusätzliche  Schulsozialarbeiter. Deutschkurse sollen durch private Anbieter und Volkshochschulen  organisiert werden, wobei die Beteiligung bereits länger ansässiger Einwanderer als hilfreich  angesehen wird. Außerdem unterstützen wir niedrigschwellige Bildungsangebote, um den  Eintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

GAL

Wir stehen dafür, mit Beteiligten und Betroffenen zusammen zu arbeiten, weniger “für”  andere, also über deren Köpfe hinweg etwas zu tun. Daher setzten wir uns für die  Vernetzung und Verzahnung von gesellschaftlich Engagierten und Betroffenen mit  kommunalen Entscheidungsprozessen ein.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Seit Februar 2024 werden Mentor*innen und Antirassismus Trainer*innen ausgebildet, um Fragen rund um die Themen Rassismus und Diskriminierung  mit Kindern und Jugendlichen in Workshops an den Heidelberger Schulen zu klären. Die  Nachfrage von Schulen nach diesem Angebot ist riesig und kann aktuell kaum gedeckt  werden. Hier muss also finanziell und personell nachgesteuert werden. Auch wenn wir als  Stadt Bildungsangebote an Schulen nicht verbindlich machen können, so wollen wir alle  Schulen dazu einladen, diese Bildungsangebote zu nutzen. Doch nicht nur Rassismus,  sondern auch Antisemitismus hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Wir wollen die Stadt prüfen lassen, inwieweit bestehende Bildungsangebote Antisemitismus mitdenken – und wo wir eventuell Strukturen weiterentwickeln müssen.

HIB

Als Heidelberg in Bewegung streben wir einen flächendeckenden und nachhaltigen  Ausbau von verbindlichen rassismuskritischen Bildungsangeboten in Schulen, Behörden und  anderen Institutionen an. Wir setzen uns dafür ein, dass solche Bildungsangebote fest in den  Lehrplänen verankert und verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler sowie  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Zudem unterstützen wir die Schulung von Lehrkräften,  Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie anderen Entscheidungsträgerinnen und  -trägern, um das Bewusstsein für rassistische Strukturen zu stärken und Diskriminierung  aktiv entgegenzuwirken.

SPD

Verbindliche Bildungsarbeit können wir als Stadt in den Schulen nicht vorgeben, aber  das Angebot unterstützen und bewerben. Das möchten wir weiterhin tun. Für Unternehmen,  Institutionen und die Stadtverwaltung möchten wir ebenfalls Bildungsarbeit anbieten und für  

eine integrative Stadt sorgen. Wir möchten einen Integrationspreis für Menschen, deren  Lebensweg besonders mit der Migration nach Heidelberg verbunden ist, vorantreiben.  Außergewöhnliche Leistungen um die Stadt, Forschung oder Kulturverständigung oder “ganz  normale” Lebenswege, die sich besonders durch lebenslange Arbeit in Heidelberg  hervorheben, sollen ausgezeichnet werden. Vereine, Institutionen und Unternehmen können  so einen Beitrag für eine Anerkennungskultur in ihrem Umfeld und gleichzeitig in Heidelberg  leisten.

Volt

Die Stadt Heidelberg macht dem Bildungsministerium BW Vorschläge zur Einarbeitung  von Inhalten in zukünftige Lehr- und Weiterbildungspläne. Die Stadt Heidelberg beauftragt  akkreditierte Träger zur Erbringung von Lehr- und Weiterbildungsangeboten in Schulen,  Behörden und anderen öffentlichen Institutionen (Die Teilnahme von Schüler*innen und  Mitarbeiter*innen erfolgt freiwillig). Die Stadt Heidelberg stellt für Schüler*innen und  Mitarbeiter*innen Gutscheine aus, mit denen Lehr- und Weiterbildungsangebote bei akkreditierten Trägern in Anspruch genommen werden können.

5. Lokale Gewaltprävention, Sicherheit und Unterstützung von Betroffenen von  Rassismus

Immer wieder machen Heidelberger*innen Rassismuserfahrungen in ihrem Alltag und sind  von unterschiedlichen Formen rassistischer Gewalt betroffen. Niederschwellige  Unterstützungs- und Beratungsangebote sowie Meldemöglichkeiten für Betroffene sind  zentral um Betroffene mit ihren Diskriminierungserfahrungen nicht allein zu lassen, ihre  Menschenrechte vor Ort zu wahren und sie vor Diskriminierung zu schützen.  

Dass das Antidiskriminierungsbüro Heidelberg im Jahr 2024 zwischenzeitlich einen Annahmestopp einlegen musste, spiegelt den hohen Bedarf an Beratungen wider. 

Setzen sie sich für eine stärkere institutionelle Förderung und Ausbau des  Antidiskriminierungsbüros Heidelberg ein und/oder forcieren Sie die Schaffung weiterer  Melde- und Beratungsstellen?

CDU

Ja, wir unterstützen eine stärkere Förderung des Antidiskriminierungsbüros  Heidelberg, um dem hohen Bedarf gerecht zu werden und Betroffene besser zu  unterstützen.

Die LINKE

Ja. Wie bereits erwähnt haben wir dies bereits beantragt. Falls sich weitere  Akteur*innen an der Beratung beteiligen möchten und dabei eventuell auch bestimmte  Schwerpunkte besonders akzentuieren möchten, begrüßen wir das.

Die Partei

Die PARTEI Heidelberg plant eine Enteignung von Burschenschaften  (angefangen mit der Normania, jetzt Cimbria). Hier bietet sich viel Platz um u.a. ein  Antidiskriminierungsbüro einzurichten.

FDP

In Heidelberg ist das Amt für Chancengleichheit eine Anlaufstelle für alle, die sich  selbst diskriminiert fühlen sowie für Menschen, die gegen Diskriminierung vorgehen wollen,  solche Angebote wollen wir erhalten und unterstützen.

GAL

Die Beratung des Antidiskriminierungsbüros wird in Heidelberg von Mosaik  Deutschland e.V. getragen. Auch hier gilt, dass wir im zivilgesellschaftlichen Bereich  Ressourcen ausbauen und fördern sollten, wo Bedarfe bestehen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Das Antidiskriminierungsbüro leistet unschätzbare Arbeit. Wie  schon in den letzten Jahren setzen wir uns für den Ausbau des Angebots ein und  unterstützen die Forderung vollumfänglich. Vor allem wollen wir die Zusammenarbeit mit von  Rassismus und Antisemitismus betroffenen Communities stärken und den mehrsprachigen  Zugang verbessern.

HIB

Als Heidelberg in Bewegung setzen wir uns nachdrücklich für eine stärkere  institutionelle Förderung und den Ausbau des Antidiskriminierungsbüros Heidelberg ein. Wir  erkennen den dringenden Bedarf an Beratungsangeboten für von Rassismus betroffene  Personen und sind bestrebt, sicherzustellen, dass das Antidiskriminierungsbüro ausreichend  finanzielle und personelle Ressourcen erhält, um seine wichtige Arbeit fortzusetzen. Darüber  hinaus unterstützen wir die Schaffung weiterer Melde- und Beratungsstellen, um  sicherzustellen, dass Betroffene von rassistischer Gewalt niederschwellige Unterstützung  erhalten und ihre Menschenrechte vor Ort gewahrt werden.

SPD

Ja. Das Angebot muss die Nachfrage decken können.

Volt

Prinzipiell ja, Volt Heidelberg hält dies für eine wichtige Maßnahme. Ein  Bedarfsmonitoring und eine Leistungsdokumentation sollten eine stärkere institutionelle  Förderung und den Ausbau des Antidiskriminierungsbüros Heidelberg begleiten. Da die  Bedarfe im Bereich Antirassismus und Antidiskriminierung steigen, sollte auf jeden Fall die  Schaffung weiterer Anlaufstellen geprüft und diskutiert werden.

Das lokale Wissen darüber wo, wann und welche Formen von Rassismus und  Diskriminierung passieren, bildet die Grundlage zur Entwicklung effektiver Maßnahmen zum  Schutz vor Rassismus und Diskriminierung. In Heidelberg gibt es noch keinen  übergreifenden Antidiskriminierungsmonitor, der diese Daten auf kommunaler Ebene erfasst.  Setzen Sie sich für die Finanzierung eines solchen Antidiskriminierungsmonitors ein? 

CDU

Wir sehen die Wichtigkeit lokaler Daten zur Bekämpfung von Rassismus und  Diskriminierung. Allerdings glauben wir, dass vorhandene bundesweite Daten und die  Ergebnisse bestehender Forschungsprojekte bereits eine solide Grundlage bieten. Daher halten wir die Einrichtung eines zusätzlichen kommunalen Antidiskriminierungsmonitors in  Heidelberg derzeit nicht für notwendig.

Die LINKE

Gemeinsam mit anderen Fraktionen haben wir uns erfolgreich für die  Etablierung eines Meldeportals für diskriminierende Belästigung eingesetzt. Dieses kann  hoffentlich eine verlässliche Datenbasis ermöglichen. Außerdem haben wir in den  vergangenen Haushalt erfolgreich eine statistische Befragung von Menschen mit  Migrationsgeschichte/ Rassismuserfahrung eingebracht.

Die Partei

Ja.

FDP

Langfristig setzen wir uns für einen kommunalen Dachverband aller Organisationen  ein, wie in Stuttgart durch das Forum der Kulturen. Das halten wir für den effektivsten Weg.  Ob ein Antidiskriminierungsmonitor dort oder bei einer städtischen Stelle anzusiedeln wäre,  muss geklärt werden, bevor dafür final Gelder bewilligt werden sollten.

GAL

Wie und was dabei umgesetzt wird, sollte mit Engagierten und Beteiligten diskutiert  und umgesetzt werden.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gerade Opfern von Rassismus werden ihre Erfahrungen oft  abgesprochen. Die meisten Fälle werden nie gemeldet. Der Antidiskriminierungsmonitor ist  ein wichtiges Werkzeug, um einen faktenbasierten Überblick zu diesem Thema zu erhalten.  Im Mai 2024 haben wir gemeinsam mit anderen Parteien einen entsprechenden Antrag zum  Aufbau kommunaler Melde- und Monitoringstrukturen zu diskriminierender Belästigung im  öffentlichen Raum gestellt und wollen uns dafür einsetzen, dass diese Strukturen bald eingerichtet werden.

HIB

Als Heidelberg in Bewegung unterstützen wir nachdrücklich die Finanzierung eines  übergreifenden Antidiskriminierungsmonitors in Heidelberg. Ein solcher Monitor wäre  entscheidend, um das lokale Wissen über die Vorkommnisse von Rassismus und  Diskriminierung zu erfassen und effektive Maßnahmen zum Schutz vor diesen Formen von  Gewalt zu entwickeln. Zusätzlich zu seiner Finanzierung sollte der Monitor leicht zugänglich  sein und in mehreren Sprachen verfügbar sein, einschließlich einer Integration in die  Webseite der Stadt, um eine breite Nutzung zu gewährleisten.

SPD

Ein lokales Diskriminierungsmonitoring mit einem regelmäßigen Bericht ist sinnvoll, um  daraus Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Wir setzen uns dafür ein, dass dies in  Zukunft erstellt wird.

Volt

Ja, wir halten das für eine gute Idee. Nur auf der Grundlage von Daten können die  Bedarfe erfasst und daraufhin adäquate sowie qualifizierte Entscheidungen getroffen  werden.

6. Racial Profiling bei der Polizei

Racial Profiling und rassistische Polizeigewalt gehören zur Lebensrealität von migrantischen Menschen in Deutschland. Allein die bekannteren Fälle von rassistischen Strukturen bei Polizeibehörden aus der jüngsten Vergangenheit (z.B. die rassistischen Chatgruppen bei der Polizei in Hessen) verdeutlichen einmal mehr, dass es akute Problemlagen bei unterschiedlichen Polizeibehörden gibt. Auch in Heidelberg berichten Menschen dem örtlichen Antidiskriminierungsbüro immer wieder von diskriminierenden Vorfällen mit der Polizei. Insbesondere Schwarze Menschen in Deutschland sind überproportional von Kriminalisierung und Racial Profiling durch Polizist*innen betroffen. Aus der bundesweiten Studie Afrozensus geht hervor, dass 56% der Befragten schon einmal diskriminierende Polizeikontrollen erlebt haben. 

Welche kommunalpolitischen Maßnahmen möchten Sie ergreifen, um dem Risiko des Racial Profilings durch Beamt*innen vorzubeugen?

CDU

Wir erkennen die Problematik von Racial Profiling und rassistischer Polizeigewalt. Um  diesem Risiko vorzubeugen, setzen wir auf die enge Zusammenarbeit mit der Polizei und  den Polizeihochschulen. Durch gemeinsame Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen  können wir sicherstellen, dass Polizist*innen besser auf dieses Thema vorbereitet sind.  Unabhängige kommunale Initiativen halten wir in diesem Kontext nicht für notwendig, da die  bestehenden Strukturen bereits geeignete Maßnahmen bieten können.

Die LINKE

Auf allen Ebenen politischen Handelns fordern wir unterschiedliche Maßnahmen,  die Racial Profiling durch Beamt*innen bekämpfen sollen. Wir werden es nicht hinnehmen,  dass dieses aktuelle und auch in Heidelberg präsente Problem immer wieder geleugnet wird.  Verpflichtende Sensibilisierungstrainings sind hier unerlässlich. Außerdem braucht es  unabhängige Beschwerde- und Überwachungsstrukturen. Racial Profiling ist und bleibt  Diskriminierung und muss immerzu geahndet werden. Für diese Strukturen sehen wir auch  besonders das Land in der Verantwortung. Betroffenen müssen unbedingt in die Umsetzung  von Strategien miteinbezogen werden.

Die Partei

Die Polizei soll dahingehend geschult werden, die Menschen in Heidelberg zu  profilen, ob diese aus Sylt kommen. Entsprechend sollen vor allem weiße Männer mit  Polohemden ins Visier der Polizei genommen werden.

FDP

Wir unterstützen Behörden durch Regelmäßige Schulungen für Beamtinnen zu  Diskriminierung und Vorurteilsbewusstsein. Außerdem streben wir eine erhöhte Diversität  innerhalb der Behörden an. Wir setzen uns für den Erhalt von Beschwerdestellen für  Betroffene von Racial Profiling ein, wie der Antidiskriminierungsstelle Heidelberg.

GAL

Neben den genannten Maßnahmen zur Sensibilisierung und Weiterbildung müssen bei  rassistischen und rechtsextremen Handlungen rechtliche Maßnahmen ergriffen werden, auch  Entlassungen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Polizei ist keine kommunale Zuständigkeit. Deshalb ist es nicht  immer leicht, hier einzugreifen. Aber: Erstens haben wir für den Kommunalen  Ordnungsdienst (KOD) Weiterbildungen im Bereich Antirassismus und Antidiskriminierung in  den Haushalt eingebracht. Zweitens versuchen wir auf höherer Ebene, die Organisation  Polizei zu verbessern. Wir fordern beispielsweise: 

– Personalrotation auf so genannten “Brennpunktrevieren”; 

– Raum und Zeit schaffen für interne Diskussionen einerseits (siehe bspw. die „AG Werte“  der Polizei Mannheim) und für die Öffnung nach außen andererseits (z.B. durch Teilnahme  an Podien, Stellungnahmen, Offenheit für die Diskussion mit der Zivilgesellschaft); 

– Fortbildungen anbieten, die nicht essentialisierendes Wissen über Andere vermitteln,  sondern eigene stereotypisierende Wissensbestände hinterfragen und gesellschaftliche Machtverhältnisse thematisieren. Es ist deshalb auch nicht ausreichend, in diesem Kontext  auf eine zunehmende Diversifizierung des Polizeipersonals zu verweisen, da mehr Diversität  nicht automatisch weniger Diskriminierung zufolge hat; 

– Einrichten von polizei-unabhängigen Anlaufstellen, wo Polizeibedienstete Fehlverhalten  von Kolleg*innen melden können, ohne Nachteile für ihr weiteres dienstliches Fortkommen  zu befürchten; 

– Anpassen der Studieninhalte an den Polizeihochschulen auf die Herausforderungen, die  eine immer diverser werdende Gesellschaft an die Polizei stellt; 

– eine Kennzeichnungspflicht für Polizist*innen sowie eine einheitliche Erfassung von  rassistischen und extremistischen Vorfällen. 

Auf kommunaler Ebene tun wir, was wir tun können, halten einen engen Draht zu den  Revierleiter*innen und zur stellvertretenden Präsidentin, führen regelmäßig Fachgespräche,  Hintergrundgespräche, laden zu Podien ein, fahren sogar Nachtstreifen mit, geben  Verbesserungshinweise und versuchen einfach, die Polizei nah an der Bevölkerung und an  den geteilten Werten und Diskursen unserer Stadt zu halten.

HIB

Heidelberg in Bewegung setzt sich gegen Racial Profiling ein. Unsere Maßnahmen:  Schulungen zu Rassismus für Polizeibeamte. Transparente Beschwerdemechanismen für  Betroffene. Unabhängiges Monitoring rassistischer Vorfälle. Förderung interkultureller  Zusammenarbeit. Konsequente Sanktionierung bei diskriminierendem Verhalten.

SPD

Als Kommune haben wir nur wenig Spielraum, den wir hier nutzen können. Wir  möchten antirassistische Weiterbildungen allen anbieten, auch in Kooperation mit der Polizei.  Daneben möchten wir regelmäßig die milieuspezifischen Orte überprüfen, an denen  anhaltslos Kontrollen durchgeführt werden dürfen.

Volt

Volt schätzt die Arbeit unserer Polizei in höchstem Maße. Zur Senkung des Risikos für  racial Profiling schlagen wir freiwillige Schulungen zur Sensibilisierung vor: Polizist*innen  besprechen Kasuistiken und Statistiken und reflektieren in moderierten Gruppen die Motive  des Vorgehens und die Wirkung für Betroffene. 

An dieser Stelle gilt es bereits bestehende “best practises” in Deutschland anzuführen: 

– Hamburger Polizeiprojekt gegen Rassismus: Die Polizei Hamburg führt seit einigen Jahren  Antirassismus- und Diversitätsschulungen durch, die speziell auf die Bedürfnisse der Stadt  und ihrer multikulturellen Bevölkerung zugeschnitten sind. 

– Polizeitraining in Nordrhein-Westfalen: In NRW gibt es spezielle Schulungsprogramme, die  Polizist*innen im Umgang mit rassistischen Vorfällen und der Zusammenarbeit mit  verschiedenen ethnischen Gemeinschaften schulen. 

– Landespolizei Schleswig-Holstein: Die Landespolizei hat ein umfassendes  Antirassismustraining eingeführt, das unbewusste Vorurteile und interkulturelle Kompetenz in  den Mittelpunkt stellt und regelmäßig überprüft und angepasst wird.

7. Kinder- und Jugendarbeit/ Kinder- und Jugendbeteiligung

Rund 40% der jungen Menschen in Heidelberg haben eine internationale Familiengeschichte. In den 2021 einstimmig vom Gemeinderat der Stadt Heidelberg verabschiedeten „Grundlagen der Kinder- und Jugendbeteiligung – Bausteine und Qualitätsmerkmale“ ist festgelegt, dass Kinder und Jugendliche in Heidelberg mehr Möglichkeiten zur Beteiligung haben sollen. Zusätzlich wird das Ziel formuliert, dass Beteiligung unabhängig von persönlichen oder milieuspezifischen Voraussetzungen ermöglicht werden soll. In Heidelberg gibt es diverse Akteure der Kinder- und Jugendarbeit, welche sich neben kommunalen Beteiligungsformaten, zusätzlich in diesem Bereich engagieren und Projekte mit migrantischen Kindern und Jugendlichen umsetzen. Dieses Engagement trägt dazu bei Zugangsbarrieren hinsichtlich des Bildungserfolgs der Zielgruppe, wie z.B. durch Rassismuserfahrungen abzubauen, sowie eine gleichberechtigte Teilhabe an gesellschaftlichen Gütern zu stärken. 

Wie setzt ihre Partei sich dafür ein, dass Akteure mit Freizeit-, Bildungs- und  Beteiligungsangeboten für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zukünftig erhalten bleiben, ausgeweitet und verstetigt werden?

CDU

Wir sind der Meinung, dass Begegnung und Austausch zentrale Elemente sind, um die  Vielfalt innerhalb der Angebote für alle Kinder und Jugendlichen zu fördern. Unsere Partei  setzt sich dafür ein, Hürden zu senken und den Zugang zu bestehenden Angeboten zu  erleichtern, anstatt eigene separate Initiativen zu schaffen. Durch die Förderung von  inklusiven und barrierefreien Freizeit-, Bildungs- und Beteiligungsangeboten möchten wir  sicherstellen, dass alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrem Hintergrund, gleiche  Chancen zur Teilhabe haben.

Die LINKE

Angebote für Kinder und Jugendliche müssen niedrigschwellig erreichbar und  wahrnehmbar sein. Dies betrifft Kosten, aber auch beispielsweise die Sprache. Die Stadt  könnte zum Beispiel die Mehrsprachigkeit von bestehenden Kinder- und Jugendangeboten  fördern, und diese damit breiter zugänglich machen. Zudem fordern wir selbstverwaltete  Räume für Jugendliche und junge Erwachsene. Ein selbstverwaltetes Jugendzentrum  beispielsweise, in denen Jugendgruppen zusammenkommen, sich in ihren diversen  kulturellen Kontexten vernetzen und eigene Veranstaltungen und Bildungsangebote  erarbeiten. können. Von dem Fördertopfs “Jugendkultur Heidelberg” sollen sich auch  migrantische und von Rassismus betroffene Jugendliche angesprochen fühlen und mit  diesen Mittel Angebote von migrantischen Jugendlichen für migrantische Jugendliche  ermöglichen können. Organisationen, die solche Angebote ermöglichen, möchten wir stärken  und finanziell unterstützen.

Die Partei

Wir unterstützen immer ein Angebot mehr als die BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENn,  mit ganz viel Geld.

FDP

Ehrenamtliche Arbeit in Vereinen und Initiativen ist eine tragende Säule des kulturelle  nund gesellschaftlichen Zusammenlebens in unserer Stadt. Bei Kindern und Jugendlichen  mit Migrationsgeschichte setzen wir auf Sportangebote als Integrationsbeschleuniger.  Deshalb setzen wir, uns für richtige Rahmenbedingungen, für Vereine und Initiativen, seitens  der städtischen Verwaltung ein. Dafür braucht es gezielte Unterstützung der Vereine durch die Stadt und städtische Ansprechstelle für die rechtliche Beratung von Vereinen, auch bei  Fragen der Gemeinnützigkeit.

GAL

Kooperation mit Kindern und Jugendlichen, die sich in Initiativen und Vereinen  engagieren sowie mit den Trägern in allen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Förderung von Kinder- und Jugendarbeit sowie die  Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen mit internationaler Familiengeschichte sind  uns ein großes Anliegen. In Heidelberg leisten bereits bestehende Einrichtungen wie das  Haus der Jugend, Jugendtreffs und Mädchentreffs eine beeindruckende und wichtige Arbeit.  Wir erkennen die Bedeutung dieser Angebote für die Integration und den Bildungserfolg von  Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte an. 

Um sicherzustellen, dass diese Angebote erhalten bleiben, ausgeweitet und verstetigt  werden, setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein: 

– Langfristige Finanzierung und Unterstützung: Wir engagieren uns für eine nachhaltige und  langfristige finanzielle Unterstützung der bestehenden Freizeit-, Bildungs- und  Beteiligungsangebote. Dies beinhaltet die Bereitstellung ausreichender Mittel im städtischen  Haushalt, um die Kontinuität und Erweiterung dieser Programme zu gewährleisten. 

– Förderung neuer Projekte und Initiativen: Wir unterstützen die Entwicklung und  Implementierung neuer Projekte und Initiativen, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern  und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ausgerichtet sind. Durch gezielte  Förderprogramme wollen wir innovative Ansätze zur Integration und Teilhabe fördern. 

– Stärkung der Kooperationen: Wir setzen uns für eine enge Zusammenarbeit zwischen  Schulen, Jugendzentren, Vereinen und anderen relevanten Akteuren ein. Durch Netzwerke  und Partnerschaften soll der Austausch von Ressourcen und Best Practices gefördert  werden, um die Reichweite und Wirkung der Angebote zu maximieren. 

– Förderung von Partizipationsmöglichkeiten: In Übereinstimmung mit den „Grundlagen der  Kinder- und Jugendbeteiligung – Bausteine und Qualitätsmerkmale“ setzen wir uns dafür ein,  dass alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihren persönlichen oder  milieuspezifischen Voraussetzungen, umfassende Beteiligungsmöglichkeiten erhalten. Dies  beinhaltet auch spezifische Programme zur Unterstützung von jungen Menschen, die von  Rassismuserfahrungen betroffen sind. 

– Beratung und Unterstützung für ehrenamtliche Initiativen: Wir wollen gezielte Beratungs und Unterstützungsangebote für ehrenamtliche Initiativen und Projekte anbieten, die sich für  die Belange von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund einsetzen. Dies  umfasst Hilfe bei der Beantragung von Fördermitteln sowie fachliche Beratung und  Schulungen. 

– Evaluierung und Weiterentwicklung: Wir setzen uns für die regelmäßige Evaluierung und  Weiterentwicklung der bestehenden Angebote ein, um sicherzustellen, dass sie den sich  verändernden Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht werden. Feedback und  Beteiligung der Zielgruppen sind hierbei von zentraler Bedeutung. 

Wir sind fest entschlossen, die Teilhabe und Integration von Kindern und Jugendlichen mit  Migrationsgeschichte in Heidelberg zu fördern und die bestehenden Freizeit-, Bildungs- und Beteiligungsangebote zu stärken und auszubauen.

HIB

Heidelberg in Bewegung setzt sich für den Erhalt und Ausbau von Freizeit-, Bildungs und Beteiligungsangeboten für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund ein.  Unsere Maßnahmen: Langfristige finanzielle Unterstützung. Vernetzung und Kooperation  zwischen Akteuren. Interkulturelle Öffnung von Einrichtungen. Partizipation und  Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche. Qualifizierung und Sensibilisierung von  Fachkräften.

SPD

Wir unterstützen diese Akteure bei der Umsetzung ihrer Angebote. Sei es durch  Sachmittel, Räumlichkeiten oder auch finanzielle Mittel.

Volt

Bereitstellung von finanziellen Mitteln, Umschulung für Mitarbeiter*innen der Stadt  Heidelberg, Zusammenarbeit mit bestehenden Trägern vertiefen, bestehende Netzwerke  stärken.

8. Migrationsbeirat

Die offizielle Interessensvertretung von Heidelberger*innen mit Migrationsgeschichte ist der  Migrationsbeirat. Dieser liefert mitunter rassismuskritische Impulse sowie wichtige  Perspektiven für die kommunale Politik. 

Wie plant Ihre Partei die Belange von Menschen mit Migrationsgeschichte in der eigenen kommunalpolitischen Arbeit zu berücksichtigen und die Beratungsfunktion des  Migrationsbeirats in ihr kommunalpolitisches Programm zu implementieren?

CDU

Wir sind stolz darauf, dass es den Migrationsbeirat in Heidelberg gibt und er nun ein  Antragsrecht hat. Wir planen, uns intensiv mit den Anträgen des Migrationsbeirats  auseinanderzusetzen und hoffen, dass viele davon eingebracht werden. Die Belange von  Menschen mit Migrationsgeschichte werden wir in unserer kommunalpolitischen Arbeit  berücksichtigen, indem wir den regelmäßigen Austausch mit dem Migrationsbeirat pflegen  und seine Beratungsfunktion aktiv in unser kommunalpolitisches Programm einbinden.

Die LINKE

Wir möchten Menschen mit Migrationsgeschichte/ Rassismuserfahrung  empowern und bekräftigen, sich für kommunale Gremien aufzustellen. Hierfür möchten wir  Projekte wie die Politikakademie stärken und weiterführen. Wir freuen uns sehr, dass der  Migrationsbeirat nun auch eigene Anträge stellen kann. Seine Rechte wollen wir weiterhin  stärken, denn seine Expertise und seine Einsichten sind unerlässlich. Wichtig ist für uns,  dass er themen- und ämterübergreifend berücksichtigt und gehört wird.

Die Partei

Um den Migrationsbeirat besser in die Stadtpolitik zu integrieren, soll er Beirat  die Sitze der AfD und IDA im Stadtrat und den Bezirksbeiräten übernehmen.

FDP

Uns sind die Belange von Menschen mit Migrationsgeschichte wichtig und daher  berücksichtigen wir diese in unserer kommunalpolitischen Arbeit. Wir sind stets dankbar für  Impulse, um auf bestehende Probleme hingewiesen zu werden. Daher sind wir dankbar für  den Austausch mit dem Migrationsbeirat. Wir fördern zudem die aktive Teilnahme vonMenschen mit Migrationsgeschichte in politischen Entscheidungsprozessen.

GAL

Durch Vernetzung und regelmäßigen Austausch.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Wir haben beantragt, dass der Migrationsbeirat (MBR) nicht  mehr nur Beratungsfunktion hat, sondern selbst Anträge stellen kann! Wir haben außerdem  dafür gesorgt, dass beim Amt für Chancengleichheit eine halbe Stelle eingerichtet wird, die  für die Koordination des MBR zuständig ist . Wir legen Wert darauf, nach Möglichkeit an  jeder Sitzung des MBR teilzunehmen, zu beraten, ansprechbar zu sein und Wertschätzung  zu zeigen. Der Migrationsbeirat kann aber nur ein erster Schritt sein. Eigentlich sollten  Menschen mit Migrationsgeschichte ganz selbstverständlich auch im Gemeinderat sitzen. 

Was Menschen mit Migrationsgeschichte in unserer eigenen Partei bzw. auf unserer  Kommunalwahlliste angeht, sind wir aber selbst noch lange nicht zufrieden. Sie sind noch  immer unterrepräsentiert. Für uns ist dies eine Herzensangelegenheit und ein Projekt, dass  wir in der kommenden Legislatur zusammen angehen möchten. Unsere Formate und unser  Arbeiten als Partei sind einfach immer noch nicht inklusiv genug. 

HIB

Heidelberg in Bewegung betont die Einbindung von Menschen mit  Migrationsgeschichte, wobei der Migrationsbeirat eine zentrale Rolle spielt. Unsere  Verbindung zu diesem Gremium ist besonders stark, da unser Stadtrat Waseem Butt seine  politische Laufbahn dort begann. Wir beabsichtigen, den Migrationsbeirat aktiv in kommunale  Entscheidungen einzubeziehen und Vertreter in relevante Gremien zu entsenden. Wir  werden sicherstellen, dass der Beirat über ausreichende Ressourcen verfügt, um seine  Beratungsfunktion effektiv auszuüben. Wir unterstützen Antrags- und Rederecht in jedem  Gremium und Ausschuss. 

SPD

Wir haben regelmäßig Kontakt zum Migrationsbeirat und tauchen uns über die Bedarfe  aus. Dadurch können wir die Anliegen umsetzen.

Volt

Wir plädieren für regelmäßige Treffen mit Volt Heidelberg und dem Migrationsbeirat  zum Austausch bestehender Ideen und Bedarfe, nur ein regelmäßiger Austausch mit  Expert*innen aus den jeweiligen Fachbereichen ermöglicht uns eine evidenzbasierte und  nachhaltige Politik, die sich an den Bedürfnissen der Bürger*innen orientiert. Unser  Wahlprogramm enthält mehrere Forderungen zum Ausbau von Sprachkursen,  Bildungsstätten, (inter-)kulturellen Einrichtungen, öffentlichen Beratungsstellen und  Vereinsförderungen, zu denen wir insbesondere auch MSOs zählen. Innerhalb unserer  Parteistrukturen führen wir Weiterbildungsprogramme für Mitglieder und Nicht-Mitglieder  durch, die sich marginalisierten Gruppen zugehörig fühlen. 


9. Ausbildungs- und Arbeitsmarkt

Das Ausbildungsangebot sowie fair bezahlte Jobs für Menschen mit einem niedrigen oder mittleren Bildungsabschluss ist überschaubar. Dies kann dazu führen, dass sich prekäre sozioökonomische Lebenssituationen intergenerational verfestigen. Von ungleicher Verteilung von Bildungserfolg, kulturellen Gütern und einer schlechteren Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sind häufig auch junge Menschen mit einer sichtbaren Migrationsgeschichte betroffen, da sie in den genannten Feldern häufig mit rassistischen  Zuschreibungen und Diskriminierung konfrontiert sind. Das Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“, soll in Heidelberg diejenigen Menschen erreichen die Unterstützung in diesen Bereichen benötigen und markiert somit einen Schritt in die  richtige Richtung für benachteiligte Heidelberger*innen. 

Welche kommunalen Strategien und Maßnahmen verfolgen sie jenseits von BIWAQ, um Diskriminierungsmechanismen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu beseitigen und um die Integration von migrantischen Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu  verbessern?

CDU

Neben der Unterstützung des BIWAQ-Programms setzen wir auf die enge  Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, um deren Bedarfe zu evaluieren und  Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebote zu verbessern und sie zu motivieren hier zu  unterstützen.

Die LINKE

Die Stadt muss ihre Kooperation mit Bildungseinrichtungen und Unternehmen  ausbauen. Außerdem müssen Programme zur Sprachförderung, beruflichen Weiterbildung  und Beratung – besonders jene der Träger*innen – gefördert werden. Die Beratungsstelle zur  Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Ausland muss gestärkt werden. Es braucht  dringend mehr Personal in hierfür zentralen Ämtern und Stellen wie dem Welcome Center  und der Beratungsstelle zur Anerkennung von Berufsabschlüssen. Doch auch generelle  Programme wie AVdual müssen weiter gefördert werden. Die Stadt hat hier auch eine  Vorbildfunktion für die private Wirtschaft. Deshalb soll sie bei öffentlichen  Stellenausschreibungen anonymisierte Bewerbungen zum Standard machen, um auch  dahingehend Impulse in die Privatwirtschaft zu senden.

Die Partei

Das BIWAK wird das Programm SCHLAFSACK ersetzt. SCHaffung Langfristiger  Arbeit Für Sämtliche Ausländer im Quartier.

FDP

Um Diskriminierungsmechanismen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu  minimieren und die Integration von Menschen, insbesondere mit niedrigen oder mittleren  Bildungsabschluss zu verbessern, fordern wir Unterstützung bei der Beschulung von  Geflüchteten durch zusätzliche Schulsozialarbeiter. Sowie Deutschkurse und  niedrigschwellige Bildungsangebote, um den Eintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.  Außerdem setzen wir uns für den Abbau bürokratischer Hürden ein, um Verfahren zur  Anerkennung ausländischer Qualifikationen zu vereinfachen.

GAL

Vernetzung von jungen Menschen und lokalen Ausbildungsbetrieben gibt es im  Bündnis für Arbeit und Ausbildung. Die Anerkennung von Ausbildungen und Abschlüssen  anderer Länder beschleunigen. Die besten Maßnahmen gegen Prekarisierung und  Ausgrenzung sind faire Bezahlung und Aufwertung gerade gesellschaftlich notwendiger  Arbeiten. Die Stadt und öffentliche Träger können dabei Vorreiter sein.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Integration von Menschen mit einer sichtbaren  Migrationsgeschichte in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie die Bekämpfung von  Diskriminierungsmechanismen sind zentrale Anliegen unserer kommunalen Politik. Neben der Unterstützung durch das Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“ verfolgen wir in Heidelberg mehrere weitere Strategien und Maßnahmen: 

– Ausweitung von Bildungs- und Ausbildungsangeboten: Wir wollen uns dafür einsetzen, das  Angebot an Ausbildungsplätzen und Weiterbildungsmaßnahmen für Menschen mit niedrigem  oder mittlerem Bildungsabschluss auszubauen. Dies umfasst gezielte Förderprogramme und  Kooperationen mit lokalen Unternehmen, um Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche zu schaffen. 

– Förderung von Praktika und Mentoring-Programmen: Wir wollen Praktika und Mentoring Programme fördern, die speziell darauf abzielen, junge Menschen mit Migrationshintergrund  in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Durch Partnerschaften mit Schulen, Hochschulen und  Unternehmen wollen wir praktische Erfahrungen und berufliche Netzwerke zugänglich  machen. 

– Antidiskriminierungsinitiativen: Wir wollen auch Unternehmen anbieten, die Antirassismus Trainer*innen für Workshops vor Ort zu buchen. 

– Förderung von Migrant*innenunternehmen: Die Unterstützung von Migrant*innenunternehmen durch Beratungsdienste und Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten ist ein weiterer Ansatz, um wirtschaftliche Teilhabe und  Beschäftigung zu fördern. 

– Verbesserung der Sprachförderung: Wir legen großen Wert auf umfassende  Sprachförderungsprogramme, die den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Dies beinhaltet  sowohl Angebote für Erwachsene als auch ergänzende Sprachkurse für Auszubildende. 

– Kooperation mit Bildungsinstitutionen: Durch die Zusammenarbeit mit Schulen und  Berufsbildungseinrichtungen wollen wir sicherstellen, dass junge Menschen mit  Migrationshintergrund frühzeitig Unterstützung erhalten, um ihren Bildungserfolg zu steigern  und Übergänge in Ausbildung und Beruf zu erleichtern. 

– Unterstützung bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse: Durch die umfassende  Digitalisierung des Ausländeramts wollen wir die Prozesse zur Anerkennung von  ausländischen Abschlüssen verschlanken und beschleunigen, um den Zugang zum  deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. 

Diese Maßnahmen sind Teil unserer umfassenden Strategie, um Chancengleichheit zu  fördern, Diskriminierung zu bekämpfen und die Integration von Menschen mit  Migrationshintergrund in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern.

HIB

Diversity- und Sensibilisierungstrainings für Arbeitgeber*innen. Mentoring-Programme  für junge Menschen mit Migrationshintergrund. Anreize für Unternehmen, Vielfalt zu fördern.  Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Menschen mit Migrationsgeschichte. Aufbau  eines Netzwerks zur Arbeitsmarktintegration. Ziel: Chancengleichheit und eine inklusive  Arbeitswelt für alle.

SPD

Durch den Ausbau der Sprachförderung, z.B. auch der Einrichtung eines “Haus der  deutschen Sprache” unter dem Dach der Volkshochschule könnte der Zugang zum  Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verbessert werden. Gerade auch für Menschen, die erst seit  kurzem in Heidelberg und Deutschland sind. Daneben möchten wir durch Mentorenprogramme die Auszubildenden stärker unterstützen, um den Ausbildungserfolg zu  ermöglichen. Enge Begleitung und Sprachförderung ist hier notwendig, um die  Abbrecherquoten zu reduzieren und auch die Unternehmen zu unterstützen.

Volt

Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungsträgern, sozialpädagogischen  Einrichtungen, den städtischen Zentren für Quartiersmanagement, Stiftungen etc., Förderung  von Programmen zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Erwerb von Sprach- und  Auftrittskompetenz sowie zur Vernetzung mit anderen unterstützenden Personen und  Organisationen, z.B. gezielte Mentoring-Programme: Vermittlung von Mentor*innen aus der  Wirtschaft, die Migrant*innen bei der Berufsorientierung, Bewerbung und Integration in den  Arbeitsmarkt unterstützen, Einrichtung von Gründerzentren, die Migrant*innen bei der  Existenzgründung unterstützen und Beratungs- und Finanzierungsangebote bereitstellen,  Best Practice “Hamburger Integrationskonzept”: Hamburg verfolgt ein umfassendes  Integrationskonzept, das Maßnahmen zur Sprachförderung, beruflichen Qualifizierung und  Antidiskriminierung umfasst und auf enge Kooperationen mit der lokalen Wirtschaft setzt.

10. Räumliche Repräsentation und Sichtbarkeit im Stadtbild

Zu einem Stadtbild in welchem die Vielfalt aller Bürger*innen sichtbar wird und mit dem sich alle Bürger*innen in ihrer Vielfalt identifizieren können, gehört auch die Sichtbarkeit, Symbolik und Repräsentation der verschiedenen Gruppen, welche integriertes Teil der Stadtgesellschaft sind und diese aktiv mitgestalten. Repräsentative Orte von marginalisierten Gruppen, an denen wertvolle Arbeit geleistet werden kann, und welche gleichzeitig den  öffentlichen Raum sowie das Stadtbild mitprägen, gibt es derweil nur wenige. 

Unterstützt Ihre Partei ein Mehr an Sichtbarkeit aller Heidelberger*innen mit ihren unterschiedlichen identitären, historischen und kulturellen Bezügen in städtebaulichen Maßnahmen und bejahen sie mehr Repräsentanz unterschiedlicher Gruppen im Heidelberger Stadtbild, wie z.B. die bereichernden Bauvorhaben des Dokumentations- und  Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma und der Muslimischen Akademie Heidelberg?

CDU

Ja, wir unterstützen ein Mehr an Sichtbarkeit aller Heidelberger mit ihren  unterschiedlichen identitären, historischen und kulturellen Bezügen in städtebaulichen  Maßnahmen. Wir freuen uns über das Dokumentationszentrum und andere Einrichtungen,  die Heidelbergs kulturelle Vielfalt räumlich abbilden. Wir bejahen mehr Repräsentanz  unterschiedlicher Gruppen im Stadtbild, wie etwa durch die Bauvorhaben des  Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma.

Die LINKE

Absolut.

Die Partei

Ja. Nachdem die Stadt Heidelberg die Bahnstadt zugelassen hat, erübrigen sich  Debatten um angebliche ästhetische Verstöße im Stadtbild.

FDP

Menschen, Unternehmen und Institutionen aus aller Welt sind in Heidelberg heimisch  geworden und tragen mit ihrer Arbeitskraft und ihren Ideen zu unserem Wohlstand bei. Wir  bekennen uns zu Offenheit und Toleranz im Zusammenleben aller Bürger. Gewalt und  Fremdenhass haben darin keinen Platz. Heidelberg ist in Sachen Sichtbarkeit bereits auf einem guten Weg, und wir begrüßen ausdrücklich das Engagement von Vereinen und  Initiativen und möchten darauf aufbauen, um weitere Fortschritte zu machen.

GAL

Wir sind unbedingt für mehr Sichtbarkeit der Vielfalt, befürworten das soziale  Miteinander in der Stadt. Darum unterstützen wir auch die bauliche Erneuerung des  Dokuzentrums, lehnen dabei aber den vorgeschlagenen Entwurf des Neubaus ab, weil er  nicht ins Bild passt. Die Sichtbarkeit und Wahrnehmung einer Minderheit hängt nicht vom  Bauvolumen ab. Wir sind mit weiteren Verbänden der Sinti und Roma, die neben dem  Zentralrat existieren und auch in Sachen Neubau einbezogen werden sollten, im Gespräch.  Den Bau der Muslimischen Akademie halten wir für gelungen und begrüßen ihn als wertvolle  Repräsentanz.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Wir haben uns maßgeblich darum gekümmert, dass das Geld  für den Architektenwettbewerb der Muslimischen Akademie in den Haushalt eingestellt wird,  was nicht ganz einfach war. Darüber hinaus pflegen wir einen lebendigen und fruchtbaren  Austausch mit Mosaik Deutschland e.V. und teilseiend e. V. 

Wir stehen dem Neubau des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und  Roma grundsätzlich positiv gegenüber und befürworten in vollem Maße den Standort im  Herzen von Heidelberg. Gerade in Zeiten eines wachsenden Rechtsrucks ist das  Dokumentations- und Kulturzentrum ein zentraler Lernort für unsere vielfältige Demokratie.  Das kulturelle Erbe und die Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland sollen  angemessen gewürdigt und für Bildungszwecke aufbereitet sowie die Anerkennung und  Wertschätzung der Sinti und Roma in Deutschland in geeigneter Weise gefördert werden.

HIB

Ja, Heidelberg in Bewegung unterstützt nachdrücklich ein Mehr an Sichtbarkeit aller  Heidelberger*innen mit ihren unterschiedlichen identitären, historischen und kulturellen  Bezügen in städtebaulichen Maßnahmen. Wir bejahen eine verstärkte Repräsentanz  unterschiedlicher Gruppen im Heidelberger Stadtbild, einschließlich der bereichernden  Bauvorhaben des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma und der  Muslimischen Akademie Heidelberg.

SPD

Ja. Wir unterstützen den Neubau des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher  Sinti und Roma und den Bau der Muslimischen Akademie Heidelberg.

Volt

Ja, das ist uns ein wichtiges Anliegen und wir sehen in der Sichtbarkeit kultureller  Diversität einen großen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Heidelberg. Wir  plädieren dabei im Rahmen gesetzlicher Vorgaben für die größtmögliche Selbstbestimmung  der Betroffenen.